Verlag für Kindertheater

Verlag für Kindertheater

  • "Der 35. Mai" von Erich Kästner und Ulrich Kreppein
    © Semperoper Dresden, Jubal Battisti

Neuigkeiten

Als Buch!

Dachs & Eichhorn

von Susanne Lütje

Der alte Hase weiß es ganz genau: "Im Wald ist ungeheuer was los. Oder ist ein Ungeheuer los?"
Gut, dass sich die pfiffigen Meisterschnüffler Dachs & Eichhorn der Sache annehmen. Ihrer Spürnase entgeht nicht der kleinste Hinweis! Wobei man sagen muss, dass die Hinweise schon ganz schön stinken ... 

Zunächst als Theaterstück entstanden, gibt es die Detektivgeschichte nun auch als illustriertes Kinderbuch im Verlag Friedrich Oetinger. Wir wünschen allen Kindern (und Erwachsenen) viele Spaß beim Lesen!

Illustration © Saskia Gaymann 

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Kinderhörspielpreis

Überleben

von Lisa Sommerfeldt

Das Hörspiel von Lisa Sommerfeldt und Felicitas Ott - nach dem gleichnamigen Theater-Monolog von Lisa Sommerfeldt - wird mit dem 1. Platz des vom MDR-Rundfunkrat gestifteten Kinderhörspielpreises 2024 ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich! 

Überleben kann als Rahmung der Kinderoper "Brundibár" aufgeführt werden, die Hans Krása 1938 in Prag komponiert hat. Nach seiner Deportation nach Theresienstadt wurde die Oper dort insgesamt 55mal aufgeführt. Lisa Sommerfeldts Monolog erzählt die fiktive Geschichte eines jüdischen Mädchens, das eine Rolle in den Aufführungen spielt. 

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Anna-Seghers-Preis 2024

Johannes Herwig

Mit Johannes Herwig erhält erstmals ein Jugendbuchautor den hoch dotierten Anna-Seghers-Preis.

"Johannes Herwig versteht es, historische Zeitläufe in einer undogmatischen, zeitgenössischen Weise zu erzählen, die deutsche Geschichte für junge Menschen nahbar und nachvollziehbar macht!, so die diesjährige Jurorin für den deutschsprachigen Preisträger Annette Wostrak. "Stets eng an der Perspektive seiner jugendlichen, sich von der Familie emanzipierenden Protagonisten, arbeitet er, insbesondere durch seine authentische Sprachwahl literarisch beeindruckend, politische und gesellschaftliche Umbrüche, wie die Zeit der Nazidiktatur oder der Nachwende, auf."
Der mit jeweils 12.500 Euro dotierte Preis geht auch an den lateinamerikanischen Autor Carlos Fonseca. Die Preisverleihung findet am 8. Juni 2024 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz statt.

Wir gratulieren Johannes Herwig ganz herzlich! 

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Premieren

Krabat

von Otfried Preußler

Für die Bühne bearbeitet von Nina Achminow

Kleines Theater Kammerspiele Landshut

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Damals bin ich zum Optimisten geworden

von Otfried Preußler
Szenische Lesung für die Bühne bearbeitet von John von Düffel

Schauspiel Stuttgart in Kooperation mit dem Landesmuseum Baden-Württemberg

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Krummer Hund

von Juliane Pickel

Theater im Marienbad Freiburg

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Rico, Oskar und die Tieferschatten

von Andreas Steinhöfel

Theater Regensburg

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Konradine und Effi

von Hanna Valentina Röhrich

neuebühnevillach

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Das doppelte Lottchen

von Erich Kästner

Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock und Jürgen Popig

Wehlheider Hoftheater/Casseler Volksbühnenspiele

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Mio, mein Mio

von Astrid Lindgren

Für die Bühne bearbeitet von Friederike Karig

Next Liberty Graz

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Die Sprache des Wassers

von Sarah Crossan

Landestheater Salzburg

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Erich Kästner zum 125. Geburtstag

"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch."

Um nicht nur ein guter Schriftsteller, sondern auch ein guter Kinderbuchautor sein zu können, müsse man, da war sich Erich Kästner ganz sicher, in „unzerstörtem und unzerstörbaren Kontakt mit seiner eigenen Kindheit*“ stehen. Nur die wahrhafte, lebendige Erinnerung an die eigene Kindheit, befähige den Kinderbuchautor dazu, wirklich für Kinder zu schreiben „und nicht für minderjährige Erwachsene*“. Wie kaum ein anderer Autor konnte Erich Kästner dieses höchstpersönliche und zugleich universelle Kind in sich ansprechen und in seinen Geschichten zum Leben erwecken. Ungebrochen erreicht, bezaubert, stärkt und erfreut er damit auch die Kinder von heute.

Die Musen als Erzieher

(Erstdruck: Schule und Gegenwart, Nr. 12, Dezember 1950)

MAX: Wir bauen ein Stück, wie man einen Schrank baut.
KURT: Oder ein Haus! Da muss man tausend Dinge überlegen. Wie man unterkellert, und wo Süden ist, und die Anlage der Treppe, und die Türdurchbrüche, und die Anschlüsse ans Stromnetz, na ja, und noch viel mehr.
HELGA: Und zum Schluss wird’s womöglich ein siebeneckiger Wohnwagen!
MAX: Mit lauter Nordfenstern!
FRITZ: Und einem Zwiebelturm obendrauf! […]

Auf diese Weise unterhalten sich, an mehreren Abenden in der Woche, acht bis zehn junge Leute über das erste Stück, das sie zu schreiben versuchen und das sie dann, mit anderen jungen Leuten zusammen, aufführen wollen. Wo? In jenem Münchner Viertel, das Schwabing heißt. In der Internationalen Jugendbibliothek. […] In einem Hause, das der Jugend gehört. […] Die Kleineren sind bereits böse, dass sie noch nicht an der Reihe sind. Sie brennen darauf, zu spielen. Das Thema liegt auf der Hand. Denn unter den Kindern, die tagsüber die Bibliothek bevölkern, gibt es veritable Zwillinge! Monika und Angelika, die zwei Zehnjährigen, kann außer ihrer Mutter kein Sterblicher unterscheiden. Wenn das kein Ausgangspunkt für ein lustiges und spannendes Kinderstück ist!
Eines ist, glücklicherweise, allen Beteiligten, auch den angegrauten Hausfreunden und Gästen, völlig klar: Hier werden keine Kunstwerke gewollt, und es werden auch keine zustande kommen. […] Hier soll der jugendliche Spieltrieb sein Haus haben, aber kein Treibhaus! Behüte! Hier sollen sich die Gaben des Ausdrucks, des Urteils und des Geschmacks von Kind auf spielend entwickeln dürfen. Der Wert des Spiels und des Spielens kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und das Bedürfnis danach? Das Bedürfnis danach ist so vehement, so elementar und so außerordentlich, dass der stille Beobachter noch stiller wird und fast erschrickt. Denn, so muss er sich fragen, und nicht nur sich, sondern auch die Erzieher, die Psychologen und die Schulministerien: Was richtet im Kind, noch mehr im Halbwüchsigen dieses natürliche und leidenschaftliche Spielbedürfnis an, wenn man es nicht befreit oder gar, wenn man es zu hintertreiben sucht und unterdrückt? Turnen und Sport dienen dem Körper. Der Unterricht pflegt den Verstand und bereichert das Wissen. Wie aber und wann bildet man den Trieb zur Anmut, die Launen der Phantasie und die musische Neigung?

Mit dem Aufsagen von Gedichten, der Gesangstunde und der obligaten Weihnachtsaufführung ist es nicht getan. Wer sich der Entwicklung des jugendlichen Spieltriebs widersetzt, verhindert die Harmonie derer, die ihm anvertraut sind. Wer dem Drängen – und es ist ein echter Drang – in den Weg tritt, statt den Weg zu weisen, trägt die Schuld an den Folgen […]. Der einzige Ausweg ist der positive Weg! Ihn gilt es, viel energischer als bisher, einzuschlagen. Die musische Erziehung, die verständige Pflege des Spieltriebs, die staatliche Anerkennung der kindlichen Phantasie und deren behutsame Ausbildung und Leitung durch künstlerisch und psychologisch Berufene – hierüber sollte nachgedacht werden, statt über die Definierung undefinierbarer Begriffe für [ein] Gesetz über Schmutz und Schund. Je mehr der Staat zum Mäzen der Jugend wird, um so weniger braucht er ihr Polizist zu sein. Mäzenatentum ist teuer? Auch die Schaffung und Durchführung wirkungsloser Gesetze kostet Geld. Es ist schade um dieses Geld. Und es ist schade um die Kinder.

Quellen: Erich Kästner "Wer Kind bleibt, ist ein Mensch", herausgegeben von Sylvia List, Atrium Verlag 2016
"Die Musen als Erzieher": Schule und Gegenwart, Nr. 12, Dezember 1950, in der Rubrik "Zwischenruf" (gekürzt) © Thomas Kästner

Fotos: "Das doppelte Lottchen", Kenny Wax Productions © Pamela Raith; "Die Konferenz der Tiere", Theaterschachtel Hallein © Auer; "Emil und die Detektive" © Junges Theater Bonn​​​​​​​

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